
Gemeinde Wendeburg
Geschichte von der Frühzeit bis zur Gegenwart
Für den heimischen Bereich wird oftmals gefragt, ab wann und wie die Menschen hier gelebt haben. Für die Frühzeit der Geschichte sind wir auf Vermutungen angewiesen, die jedoch durchaus zutreffen können. Bei Salzgitter-Lebenstedt wurde vor einigen Jahrzehnten ein Jägerlager aufgefunden, welches anhand der reichhaltigen Knochenfunde auf ein Alter von 40.000 bis 50.000 Jahren geschätzt wird. Von dort sind es lediglich etwa 20 km Entfernung bis in das Gebiet der Gemeinde Wendeburg und auf ihren Streifzügen können die Jäger auch hier gewesen sein.
Die Anwesenheit von Menschen in unserem Gemeindegebiet ist durch aufgefundene Urnen, z.B. bei Meerdorf und bei Neubrück, belegt. Das Alter wird auf bis zu 4000 Jahre geschätzt. Erste schriftliche Nachweise über Orte in unserer Region gibt es erst aus sehr viel späterer Zeit. Der älteste dieser Nachweise ist auf die Zeit von vor etwa 1200 Jahren datiert, wobei -und das ist zu nennen- es sich nicht um Gründungsurkunden von Orten handelt, sondern um urkundliche Nachweise, die zufällig über derartig lange Zeit erhalten blieben. Auch gab es mehr Orte als heute. Wieviel Häuser standen dort? Wieviel Menschen lebten dort? Durch natürliche und menschliche Einflüsse wurden Orte aufgegeben, sie wurden vor Jahrhunderten zu Wüstungen. Namentlich bekannt sind uns, hier mit Lage und erster urkundlicher Erwähnung: Abbenrode (nordwestlich Rüper, Jahr ?), Glinde (südöstlich Bortfeld, 1318), Hohnhorst (nordöstlich Wendezelle, 1196/1197), Kiekelnburg (nördlich Wendeburg, nahe Rüper, Jahr ?), Kobbelse (südwestlich Zweidorf, nahe Sophiental, 1356), Tide (südlich Neubrück, 780/802), Twischau (südlich Wendeburg, 1413), Volkmarsdorf (nördlich Neubrück, 1196/1197), Walkeleghe (nordwestlich Zweidorf, 1271), Wartenhorst (nördlich Wendeburg, 1132/1141). Hinweis: Wenn zwei Jahreszahlen angegeben sind, so handelt es sich um eine undatierte Urkunde, für die aus ihrem Inhalt heraus der angegebene Zeitraum festgestellt wurde. Das Gebiet der Gemeinde Wendeburg ist fast eben, die Höhenlage beträgt zumeist zwischen 60 und 85,5 Meter über Normal-Null. Über diese Oberflächen erheben sich einige Kieskuppen (oft anspruchsvoll als Berg bezeichnet): Mühlenberg (bei Meerdorf), Rothberg, Warsberg und Steinklint (bei Wendeburg), Rüper Berg, Osterberg (bei Wense), Katzenberg (bei Neubrück). Diese Oberflächenstruktur schuf die Eiszeit in der Stillstandsphase "Rehburger Stadium". Damals gestaltete sich eine Hügelkette von der niederländischen Grenze bis nach Sachsen-Anhalt quer durch Norddeutschland. Die Flächen werden überwiegend landwirtschaftlich, mit viel Ackerbau, daneben auch Wiese- und Weidewirtschaft, genutzt. Merkbar große Flächen sind Waldgebiete, überwiegend als Mischwald. Besondere Bodenschätze, außer Kies/Sand und etwas Erdöl, sind nicht vorhanden. Die Nutzung energetischer Naturkräfte geschieht als Windkraft, zunehmend auch durch die Sonne, sowie über Wärmepumpe aus dem Wasser der Aue. Auf der Landwirtschaft basierende Verarbeitungsbetriebe gab es jeweils für einige Jahrzehnte: Konservenfabriken (in Wendeburg und Neubrück), Molkereien (in Bortfeld, Meerdorf, Neubrück und Wendeburg).
Die gebietliche Neugliederung begann hier am 1. Juli 1968, die bisherigen Gemeinden Wendeburg, Wendezelle und Zweidorf schlossen sich freiwillig zu einer neuen, größeren Gemeinde Wendeburg im Landkreis Braunschweig zusammen. Die heutige Gemeinde Wendeburg - Einheitsgemeinde - besteht seit dem 1. März 1974. Sie wurde geschaffen aus den vorherigen Gemeinden Bortfeld, Harvesse, Meerdorf, Neubrück, Sophiental, Wendeburg (alle Landkreis Braunschweig), Rüper und Wense (beide Landkreis Peine) und Didderse (bis 01.05.1981, Landkreis Gifhorn). Zugleich wurde die Zugehörigkeit zum Landkreis Peine festgelegt.
Die Gemeinde Wendeburg hat heute eine Bedeutung als attraktiver Wohn- und Lebensort mit zahlreichen Arbeitsplätzen in örtlichen Handels- und Gewerbebetrieben. Allerdings pendeln viele Einwohnerinnen und Einwohner zu Arbeitsplätzen in Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Peine und Hannover.
Bürgermeister und Gemeindedirektoren:
Albert Grove, Bürgermeister, ehrenamtlich, 01.03.1974-30.10.1994
Adolf Rudolph, Gemeindedirektor 01.03.1974-30.04.1990 Rolf Ahlers, Bürgermeister, ehrenamtlich, 01.11.1994-30.04.2002
Hans Peter Reupert, Gemeindedirektor, 01.05.1990-30.04.2002
Hans Peter Reupert, Bürgermeister, hauptamtlich, 01.05.2002-30.10.2011
Gerd Albrecht, Bürgermeister, hauptamtlich, seit 01.11.2011 zuletzt geändert am 28.02.2014 |